Der Geschmack von Ferien: das waren Salz auf der Haut (vom Schwitzen), Twinny mit zersausten Haaren, Wurtsbrote, Sonnenöl, Hollersaft und manchmal auch (top secret und von den Eltern gut verborgen) ein „Dreh & Drink“. So spielte es sich in meiner Kindheit vielfach im Strandbad in Seewalchen ab, von Sehnsuchtorten und -zeiten hatte ich damals noch keine Ahnung.
Der Geschmack der Sommerfrische hingegen: das hat Tiefgang und zergeht wie Entschleunigung auf der Zunge. Hinsetzen, genießen, treiben lassen. Ein (Salzkammergut-)See im Blickfeld und schon ist man eins mit sich und der Welt.
All das hat die Wiener Food-Bloggerin Alexandra Palla in ihrem neuen Buch „Meine Sommerfrische-Küche“ in Rezepten verdichtet, die ohne Gigi und mit wenig Zeitaufwand auskommen, einem aber doch das Wasser im Mund gehörig zusammenlaufen lassen. Gespeist von der Erfahrung ihrer eigenen Sommerfrische am Wolfgangsee und ehrlichen Zutaten, die größtenteils auch in der Region zu finden sind, bietet sie eine wunderbare Horizonterweiterung der eigenen Kochroutine. Das Gute ist meistens näher als man glaubt.
Dass man sich diesem Buch gerne hingibt liegt auch an den wohl komponierten Fotos von Melina Kutelas. Sie zeigen nicht nur ein Gericht, sie vermitteln ein Lebensgefühl, das nach Sonne schmeckt und mehr … momentan tröstet mich das Buch sogar über die Kälte der Eisheiligen hinweg.
Buch-Tipp: Alexandra Palla: Meine Sommerfrische-Küche. Pichler Verlag, 208 Seiten, € 29,00
Der Autorin und vielen feinen Rezepten kann man auch auf ihrem Foodblog folgen.