In einer angesagten Frühstückslocation in Bad Ischl: Palmsonntag. Zwei Kellnerinnen mit kaum merkbarem Migrationshintergrund unterhalten sich über den seltsamen Brauch – vor den Auslagenscheiben ziehen Männer mit baumähnlichen Palmbuschen des Weges. Sie rufen Richtung Küche, worum es da eigentlich geht. Nach langem Zögern kommt ein „Des is wos Christliches“ in oberösterreichischem Dialekt zurück. „Aha, du weißt es also auch nicht!“, die Antwort einer der beiden interessierten Damen.
Palmsonntag kennzeichnet den Einzug Jesus nach Jerusalem, der – so das neue Testament – auf einem Esel stattfand. Die grüßende Menge bereitete dazu Palmzweige und Gewänder aus.
In Ischl sind diese weidlich überdimensioniert, heißen Krampn und Stanglpalm und sind mit Äpfel garniert. Die Zweige werden, so ein „Baumträger“ nach der Weihe abgebrochen und auf die Felder gesteckt. Das muss man einmal gesehen haben!