Was für ein Tag! Wir mussten in der Früh noch das Rad meines Bruders (er hat heuer beschlossen den Winter damit durchzufahren) zum Service beim Sporthändler unseres Vertrauens bringen und bei der Gelegenheit ein paar Tourenhosen (Intersport Steinkogler in Bad Ischl) probieren, ratzfatz war eine Stunde weg. Nicht wie sonst in der Früh entspannt am Parkplatz, sondern einige Kurven unterhalb endete die Auffahrt zum Krippenstein jäh und ließ uns kurz das Umdrehen in Betracht ziehen. Der Neuschnee war aber zu gut. Also hinaufgehen zur Seilbahnstation, anstellen, warten, rauffahren, aussteigen.
Es war schon fast Mittag, als wir auf Tourenskier und Schneeschuhen Richtung Wiesberghaus losstapften. Eine herrliche Tour, beste Schneebedingungen. Dass die Zeit knapp werden könnte bis zur letzten Talfahrt ließ mich nach dreiviertel des Hinweges etwas unruhig werden. Ein Energieabfall aufgrund des mangelnden Mittagessens tat sein Übriges. Im Wiesberghaus mit der netten Wirtin Renate Kritzinger schlangen wir deshalb ein leider fast kaltes, aber köstliches Gulasch hinunter und hatten nicht die Muße, es nachwärmen zu lassen. Der Wirtin tat es sehr leid, den dafür angebotenen Schnaps schlugen wir aber aus und versprachen, das nächste Mal mit mehr Zeit auf ein warmes zurückzukommen.
Der Weg zum Wiesberghaus lohnt allemal. Eine Teilstrecke davon führt über die autobahngerechte Spur vom Dachsteinmassiv auf den Krippenstein. Hier heißt es auf den Gegenverkehr aufpassen. Dann schlägt man die Bärengasse ein und ist plötzlich alleine mit sich, dem Neuschnee und einem Gefühl zum Abheben. Knappe zwei Stunden geht man hin, retour gings so schnell, dass sich vor der letzten Talfahrt noch ein schneller Kaffee im Bergrestaurant ausging. Dort ist das Servicepersonal übrigens auch ausnehmend freundlich.