Eine herrliche Radlstrecke bietet sich im Bad Goiserer Weißenbachtal am Weg zur Chorinsky-Klause, die den Namen nicht nach dem findigen Konstrukteur erhielt, sondern vom Wiener Hofkammerpräsident, der der spektakulären Einweihung beiwohnte. Sonst würde sie heute nämlich – weniger galant – ganz einfach Pfifferling-Klause heißen – nach dem Waldmeister Franz Pfifferling. Um das für die Saline benötigte Holz schneller, einfacher und sicherer ins Tal zu bringen, ersann er eine 6,2 Meter hohe, trocken gemauerte Steinklause, die er von geschickten Facharbeitern in mühsamer Schichtarbeit bauen ließ.
Am 25. August 1819 war es schließlich so weit. Das Holztor, das bereits eine Woche verschlossen war – auf dass sich ein brauchbarer Stausee bilde – wurde unter Beisein von Prominenz und viel Beifall zum festgesetzten Zeitpunkt „geschlagen“. Der Wasserschwall ergoss sich ins Tal und die dem Bachbett entlang vorbereiteten und bereits eingewasserten Holzteile wurden ebenfalls nach fixen Zeitangaben „getriftet“. So kam das Holz ins Tal, sammelte sich bei einem Rechen und erleichterte die Arbeit von 100 Holzknechten massiv. Die Ischler Kurgäste freuten sich auf das imposante Schauspiel und ließen sich fortan in Kutschen und Tragsesseln zum Schlagen bringen.
Unweit davon konnte man auf steineren Stühlen und einem runden Tisch den Kaiser bei der Jause und Jagdunterbrechung finden. 1899 zerstörte ein schreckliches Unwetter den Rechen im Tal, das Triften war fortan Geschichte …