„Die Wasnerin“ in Bad Aussee war mir schon viele Jahre bevor ich selber einen Fuß hineinsetzte bekannt. Meine Tante und mein Onkel, zu lebzeiten Hoteliers und Weinstubenbetreiber in Gmunden, fuhren hin und wieder hin, um das Tanzbein zu schwingen. Die Wasnerin war damals als Filmkulisse bekannt und legendär. Für den Dachstein- und Loserblick hatte man noch kein Sensorium, etwas ganz leicht Verruchtes lag damals bei den Erzählungen in der Luft. Vielleicht war es aber nur verraucht und ich erinnere mich einfach falsch.
Vor 16 Jahren begleitete ich meinen Mann bei einer Dienstreise in die Dominikanische Republik. Er sollte den Einsatz erneuerbarer Energien in einem geplanten Naturreservat-Hotel beurteilen. Die Umsetzung des Luxusresorts scheiterte wenig später an der Wirtschaftskrise 2008. Am Heimweg begann ich bereits zu fiebern, am nächsten Morgen brachte mich meine Schwägerin um 6.30 Uhr früh zu einem Internisten mit Zusatzausbildung in Tropenmedizin nach Salzburg, nachdem das örtliche Krankenhaus telefonisch ein Fieberzapferl verordnet hatte. Ich klapperte so stark mit den Zähnen, dass mir die Kiefer weh taten. Dort kam ich sofort an die Infusion. Der sympathische Arzt war über einen echten Dengue-Fall erfreut, er war, wir er mir erklärte, schon länger nicht mehr im Tropeneinsatz gewesen. Ich solle mir keine Sorgen machen hier in Österreich, sonst behandle er die Patienten direkt im Busch. Wenn diese dann durch die Haut zum Bluten anfangen, ist es wirklich ein Malheur. Aber hier in Österreich wäre das gar kein Problem.
Wir handelten einen Deal alternativ zur Einweisung auf die Tropenmedizin mit täglichen Kontrollen im Blutlabor unter Aufsicht meines Arzt-Bruders zuhause aus. Einmal wöchentlich sollte mich jemand nach Salzburg in seine Ordination bringen. Wir sind eine Familie mit großem Zusammenhalt, da lässt sich viel bewerkstelligen. Nach etlichen Wochen und am Weg der Besserung fiel mir ein, dass wir noch Bali-Flüge für Dezember reserviert hatten. Der Arzt meinte lapidar „Sie fahren heuer sicher nicht mehr ins Ausland“ ohne dabei mit der Wimper zu zucken.
Am nächsten Tag fiel mir ein Inserat von der Wasnerin ins Auge, eine Woche Anfang Dezember, wir buchten sofort. Ich war mehr als enttäuscht, nach den vielen Wochen im Bett wollte ich neue Erlebnisse und sicher nicht ins Ausseerland. Was dort begann, war der wunderbare Beginn einer langen Freundschaft, in der Branche unter dem Namen Stammkunden bekannt. Wir nutzten das vielfältige Wellnessangebot und außer Haus die Brauchtumsveranstaltungen. Unvergesslich: die Barbaramesse am 4. Dezember in den Salzwelten Altaussee, Gänsehaut breitete sich aus. Ich habe sie seither immer wieder aufs Neue besucht. Und bin dort einer völlig anderen Art des Erlebens begegnet.
Seit 2012 betreiben Petra und Davor Barta das Haus, damit ist die Wasnerin familär geworden. Seit Jahren begleiten uns dieselben Kellner im Restaurant, man fühlt sich sofort angekommen. Über allem liebe ich den frühmorgendlichen Blick auf den Dachsteingletscher und das anschließende Schwimmen vorm Frühstück im Außenpool. Bei Sonne spiegelt sich die Gebirgsszenerie in den Fenstern des Innenhofs dazu. So nachhaltig beeindruckend hätte Bali nie sein können.
Letztes Wochenende durfte ich dort aus meinem Buch „Winterzauber im Salzkammergut“ lesen. Im mitgebuchten „Gepäck“ hatte ich Familie und die Mitarbeiter samt Partnerinnen der Firma meines Mannes. Wir hatten die Weihnachtsfeier kurzfristig ins neue Wasnerin-Lokal „James“ gleich daneben verlegt. Beim morgendlichen Schwimmen traf ich einige von ihnen im Pool. Wie ich sind sie dem Zauber der Wasnerin erlegen.
Dieser Beitrag ist mit der Wasnerin weder vereinbart noch abgesprochen oder durch „Product Placement“ finanziert.