Am 4. Dezember wird die Heilige Barbara gefeiert, ganz besonders in Altaussee bei der Barbaramesse im Salzstollen. In dem Buch „Magisches Räuchern und gestohlene Maibäume.“ von Christoph Frühwirth finden sich die entsprechende Zeilen der Anrufung, die nicht nur von de Berknappen, sondern auch ganz allgemein zum Lebensende gebetet wurden: “Heilige Barbara, du edle Braut. Seel‘ und Leib ist dir anvertraut. Schütze mich in jeder Not, bewahre mich vor jähem Tod!“
Frühwirth beschreibt in dem im Servus-Verlag erschienenen Buch „Alpenländische Bräuche und Rituale im Jahrelauf“, es ist überzeugend interessant geschrieben und zeigt, wie lebendig das Jahr allein aufgrund seiner Bräuche und Rituale gestaltet werden kann. Es sind Traditionen, die auch in unserer schnelllebigen Zeit noch Gültigkeit haben und einladen innezuhalten. In der Vorweihnachtszeit ist ihre Dichte besonders hoch, im Salzkammergut kann man – auch wenn diese Region im Buch wie viele andere nur gestreift wird – viel davon erleben. Nikolaus, Strohschab, Krampusse, Rauhnächte, Perchten, Glöckler, Sternsinger und dann wartet bereits die 5. Jahreszeit, der Fasching.
Sehr interessant sind die unterschiedlichen Bräuche rund um das Thema Hochzeit, Taufe oder sogar dem Tod. Ein Ritual, das dem Autor als Junggesellen besonders ins Auge sticht, ist eines aus Niederösterreich, das vermutlich heute nicht mehr in der Form stattfinden wird. Wenn ein Mann unverheiratet starb, traten bei seinem Begräbnis eine schwarze und weiße Braut auf, die sich symbolisch mit dem Mann vermählten. So musste er nicht als „lebender Leichnam“ beerdigt werden.
Buchtipp:
Christoph Frühwirth: „Magisches Räuchern und gestohlene Maibäume. Alpenländische Bräuche und Rituale im Jahreslauf“. Servus-Verlag, 190 Seiten, € 25,00