Am Edelkastanienweg in Unterach mit Blick auf den Attersee.
Diese Buch mit kuriosen Plätzen und besonderen Ausflugszielen von Josef „Pepimobil“ Leitner hat mich wirklich überrascht. Nicht nur, weil auf der Titelseite zwei Einbäume abgebildet sind, die in meiner Heimatgemeinde und Pfahlbauregion Seewalchen im Attersee auf Publikum warten.
Die eigentliche Überraschung wartete auf Seite 222, wo mir der Onkel meines Mannes entgegenlachte. Kilian Müller ist Hüter des Vöcklabrucker Stadtturmes, ausgewiesener Geschichtsexperte und hat in der alten Schlosserei seines Urgroßvaters in liebevollster Kleinarbeit ein Schmiedemuseum eingerichtet. Über Kaiser Maximilian I. und dessen Beziehung zu Vöcklabruck weiß er bestens Bescheid. Nach telefonischer Voranmeldung führt er Interessierte durchs Museum (inklusive integrierter historischer Stadtmauer) und auf den Turm.
Als Beispiel für die 77 Schätze, die Leitner hier zu einem faszinierenden Oberösterreich-Mosaik zusammengetragen hat, ist er bestens geeignet. Denn viele dieser Ausflugsziele haben mehr Aufmerksamkeit verdient. Es würde sich lohnen einige davon hintereinander sozusagen geblockt in einer Urlaubswoche zu besuchen. Die Narzissenblüte auf dem Zuckerhut im Almtal beispielsweise von der Ortseinfahrt in Grünau weg zu gehen. Oder der Maroniwald in Unterach als Teil des Weges auf die Hochplettspitze. Auch die Konradkirche in Oberwang mit den herrlichen Fenstern von Lydia Roppolt ist eine Reise wert.
Dass es das Buch mit den Grenzen nicht ganz genau nimmt sei hier nur nebenbei erwähnt: denn Altaussee und den Dachstein hätten wir garantiert gerne von der Steiermark entlehnt.
Eine absolute Empfehlung!
Buchtipp: Josef Leitner: Oberösterreich erleben. Anton Pustet Verlag, 253 Seiten, € 24,00