Pilgerer gab es in St. Wolfgang immer viele. Begonnen hat alles mit dem Namensgeber und Bischof von Regensburg, der in seinem Heimatkloster Mondsee Zuflucht suchte und 976 an den Abersee kam: der Heilige Wolfgang. Er zog in die Einsiedelei am Falkenstein und schon ging es los mit den Wund(er)heilungen. Das sprach sich natürlich herum und zwischen 15. und 16. Jahrhundert galt St. Wolfgang nach Rom, Aachen und Einsiedeln als viertgrößte Pilgerstätte der Zeit.
Das Mutterkloster Mondsee war in Mundpropaganda versiert und in Public Relations offensichtlich bestens bewandert: Tue Gutes und sprich darüber war die Devise.
Der sinkende Einfluss der Religion und das Abflauen der Pilgerströme war trotzdem nicht aufzuhalten. Erst als der Kaiser in Ischl Einzug hielt und die mitangereiste Entourage regelmäßig zu Ausflügen nach St. Wolfgang aufbrach, entstand eine neue Art des Tourismus. Im Anschluss daran kam „Das weiße Rössl am Wolfgangsee“ gerade recht.
Heute pilgern die Massen nicht nur zur Hauptreisezeit im Sommer, sondern auch im Advent, der es zu überregionaler Bedeutung gebracht hat. Zwischen Souvenirständen mit allerhand Importiertem machen sich See, Originalschauplatz des Weltmusicals und der Schwanthaler-Altar in der Kirche gut. Ich pilgere am liebsten per Rad in die Kaffeewerkstatt, eine Kaffeebar mit eigener Röstung und Metropolen-Charme. Das Interieur kann man gleich mitnehmen, die Clos sind herzerfrischend und der frische Kuchen eine Pilgerreise wert.
- Kaffeewerkstatt St. Wolfgang