Geschichte des Marktes Ischl

Manchmal fallen einem Fundstücke im Antiquariat in die Hände, manchmal werden außergewöhnliche Exemplare auch direkt vorbeigebracht. Wie die „Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung“ aus dem Jahre 1881. Diese Sammlung von kleinen Heftchen, herausgegeben im Eigenverlag des Autors G. I. Kanzler, k. k. Telegrafenbeamter in Ischl, befindet sich im Besitz des Buchhändlers meines Vertrauens.

Und hat mir diese Woche schon das Gefühl einer Trüffelsau beschert, die einen ausgesprochen guten Fund gemacht hat.

Auf der einge Abende dauernden Suche nach Infos zu Dr. Sterz, Namensgeber von Sterzens Abendsitz in Bad Ischl, bin ich hier endlich in Band 15 fündig geworden. Die Geschichte von den „ältesten Zeiten bis zur Gegenwart“ (1881) hat aber auch so manch anderes Fundstück parat.

Beispielsweise die Bestimmungen der Polizei- und Badeordnung 1827. Einige Punkte daraus zum Thema Nahrung im Originalwortlaut:

  1. Um 12 Uhr Mittags ging der Kommissariats-Beamte mit dem Badearzte in die öffentlichen Speise- und Gasthäuser, um die Qualität und die Zubereitung der Speisen zu untersuchen.
  2. Geräuchertes Fleisch, fette Mehlspeisen, Hülsenfrüchte, Käse und Aehnliches durfte nicht auf den Speiselisten stehen.
  3. Eine „vorzügliche“ Aussicht mit Visitation fand bei Metzgern, Bäckern, Müllern statt, rücksichtlich der Güte, des Maßes und Gewichtes der Viktualien.
  4. Kein Gasthaus durfte länger als bis 11 uhr Nachts offen sein.

Mehr zu Dr. Sterz später. Das Wort „gefälligst“ (siehe Aboschein) dürfte damals übrigens noch eine andere Bedeutung gehabt haben …