Sankt Nikolaus klingt stark nach Vorweihnachtszeit, dem Duft von Mandarinen und dem Geschmack von Erdnüssen. Der Heilige gilt aber auch als Schutzpatron von Schiffern, Flößern, Jungfrauen und Taschendieben. Wenn man die letzten zwei einmal außer acht lässt, ergibt es durchaus Sinn, dass die Nikolauskapelle in Steinbach hoch über dem See etwas versteckt thront und dort Segen versprach, wo unweit davon Holz gesammelt und mit dem Hallholzaufzug im Weißenbachtal Richtung Ischl getrifftet worden ist.
Dann galt es auch noch viele Jahre unzählige Pilgerströme zu begleiten, die sich in Schörfling einschifften und den See überquerten, um in St. Wolfgang ihre Sünden loszuwerden. Ein aus dem Jahre 1341 stammender Ablassbrief der Nikolauskapelle zeugt davon.
Wann sie – vermutlich durch einenn Felssturz vom Schoberstein – verschüttet worden ist, ist unbekannt. Mitte der 1950iger-Jahre wurde sie wieder aufgebaut und 1956 eingeweiht. So steht sie da als Wegweiser, der vorbeikommenden Bergsteigern, Mahdlgupf-Kletterern und Nikoloweg-Wanderern positives Geleit verspricht.
Wer frei von sportlichen Aktivitäten sein will, sollte sich auch dorthin begeben. In Sichtweite davon liegt der Kraftplatz Rotbuche. Die „Anreise“ vom Parkplatz vorm Hotel Post in Weißenbach dauert keine fünf Minuten. Dort oben zwischen Fels und Attersee fühlt man sich der Zeit vollkommen entrückt.