Es gibt Herzen, Käse, Würstel, Kugeln und … Fische. In hellblau! Darauf stehe ich ganz besonders. In Dutzenden hängen sie an Schnüren eng aneinandergeschmiegt, als müsste man einen ganzen Schwarm mitnehmen. Dabei sind sie einzeln auch recht nett. Die Fischseifen aus der Benediktiner Seifenmanufaktur in St. Wolfgang ziehen mich jedes Mal in ihren Bann. Und berufen sich auf die alte Seifensiedertradition im Salzkammergut. Immerhin wurde diese anno 1650 laut Urkunde in St. Wolfgang bereits als Gewerbe gelebt.
Im schonenden Kaltverfahren in eigener Rezeptur hergestellt, sind die Seifen echte Handwerkskunst und Produkt der Experimentierfreude von Theresa Raffler, der Tochter des Hauses (Wipplinger). Stangenpresse und Stanzmaschine sind ihr längst zweite Heimat geworden. Mit etwas Glück kann man sie im Geschäft auf frischer Tat oder wenigstens mit Dekorieren oder Verpacken ertappen. Sie arbeitet mit Pflanzenölen, Buttern, Frucht- bzw. Kräuterextrakten und mit natürlichen ätherischen Ölen. Der Erfolg bewusster Produktion gibt der Familie Wipplinger recht, Filialen in Seefeld, Mayrhofen, Innsbruck und Hallstatt wurden mittlerweile eröffnet.
Das Logo der Seifenmanufaktur trägt das „Urbar von 1416“ und zeugt von der geschichtsträchtigen Umgebung des Markthauses, gehört es doch zu jenen 40 Bauernhöfen und Markthäuser, die den Grundstock des Wallfahrtsortes bilden.
Tipp: Benediktiner Seifenmanufaktur, Markt 9, 5360 St. Wolfgang